Saturday, November 26, 2005

Christentum und Migration

Der Autor schreibt auf sehr eindrückliche Art und Weise über den Geist der Urkirchen. Wurde im alten Testament die Nation der Juden als auserwähltes Volk gegenüber den "Fremdlingen in den Toren" (Ex 20,10) abgegrenzt, so richtet sich das Evangelium an Juden und an Heiden gleichzeitig. In der Liebe Christi bestehen keine Unterschieden zwischen Griechen und und Juden, zwischen Freien und Sklaven oder zwischen Männern und Frauen (Gal 3,28).

In den heutigen Grosstädten vermischen sich Kulturen, Nationalitäten und Religionen. Das alte Lied, als das Lied des Selbstinteressens, bringt in solchen Situationen nichts als Wut und Konflikt. Jeder Mensch, jede Gruppe, jeder Stamm und jedes Volk musste sich nach der alten Weltordnung selbst behaupten. "Es war die Musik des Militärmarsches, der nicht zur Nachfolge Christi einlädt, sondern sich unter irgendwelchen Fahnen gegen Feinde richtet" (s. 31)

Im neuen Lied preist die Gemeinschaft aus allen Stämmen und Völkern den Schöpfer und Seinen Sohn - im Wissen um die eigene Begrenztheit, und in Ehrfurcht vor Gottes Gaben. Wir sind zu Gast auf der Erde. Selber fremd haben wir kein Recht, andere als Fremde zu bezeichnen!


VISCHER LUKAS, Und er ist unser Friede!, in: NANZ PHILIPP, Der Erneuerung von Kirche und Theologie verpflichtet, Freundesausgabe für Johannes Heinrich Schmid, Basel 2005, 15 ff.

Thursday, November 24, 2005

Was ist hinter dem Schleier?

Seit jeher beschäftigen sich die Menschen mit der Frage, was hinter dem Sichtbaren ist. Wir können die Natur nicht als Gesamtheit erfassen, nur ein ganz kleiner Teil davon dringt in unser Bewusstsein. Was hinter der Grenze des Erfahrbaren ist, darüber können wir nur Spekulieren.
Es gibt zwei Katastrophenszenarien, die sich bei der Enthüllung der absoluten Wirklichkeit ereignen könnten:
1. Wir sehen unser eigenes Gesicht
2. Wir sehen gar nichts!

Sunday, November 20, 2005

NZZ vs ICF

Die Hauptaussage von Daniel Gerny lässt sich so wiedergeben: Der ICF verführt die Jugendlichen trotz seiner überholten Moralvorstellungen, weil alles so schön sexy verpackt ist, dass es aussieht wie aus einem Modekatalog. Mit dem hierarchischen Schneeballsystem und der Missionarspflicht erhaltet sich das System selbst, auf dem Buckel des Fussvolks von rund 500 Volunteers. Diese geben nicht nur 10% (und "one more", also 11%) von ihrem Einkommen, sondern opfern auch gefügig ihre Freizeit zu Gunsten der 7 männlichen Anführer, die unter Leo's Fittiche vier Millionen Franken pro Jahr ohne die Gewährung demokratischer Mitspracherechte verprasseln.
Ich selbst war einer von denen und muss sagen: Es hat Spass gemacht! Nachdem ich als Teenager um 4.00 Sonntags meine Schicht beim PizzaBlitz beendete, ging ich ins ICF Office, um den Videoclip für den SundayNight (Analass zur Bearbeitung des spezifischen Marktsegments "15 bis 19 jährige potentielle Spender") fertig zu cutten.
Dafür arbeite ich jetzt als Techniker im X-Tra und verdiene das Doppelte wie damals. Hätte ich Fred Lang und Simon Zollinger nicht durch das ICF kennengelernt, wäre ich nicht zum Job als Beleuchter im Kaufleuten gekommen. Überhaupt wäre mein soziales Umfeld ohne die Kontakte aus meiner Teenagerzeit nicht halb so gross wie jetzt.
Klar, man könnte einwenden, dass "bonding social capital" weniger gut für die Volkswirtschaft sei, als "bridging social capital". Diese Ausdrücke lassen sich wunderschön googlen, doch was Google nicht ersetzt, ist eine wissenschaftliche und wertungsfreie Analyse des Phänomens "Freikirchen". Was die NZZ unter Objektivität versteht, dringt offenbar nicht immer bis zur Inland-Rubrik vor. Jedenfalls tat es dies nicht am 19. November!
Wenn die aufgeklärten, gebildeten und weisen Frauen und Männer unserer Zeit tatsächlich das Bedürfnis verspüren, über unmündige und fundamentalistische Überbleibsel aus dem Mittelalter zu berichten, so sollten sie doch wenigstens die Grösse an den Tag legen, nicht selber dem von ihnen so heftig kritisierten Schwarz-Weiss Denken zu verfallen: Hier die lieben Liberalen, dort die bösen Fundis ... denn damit bestätigen sie nur deren Befürchtungen - und bald haben wir Endzeit!

Saturday, November 19, 2005

Ubuntu Linux

Auf meinem HP Compaq nx6110 läuft Ubuntu Breezy 5.10 Linux schneller als Windows XP mit Service Pack 2. Auch sonst bin ich mit dem Betriebssystem sehr zufrieden, besser als mit Suse Linux 9.1.
Ein Blick auf www.ubuntuusers.de lohnt sich auf jeden Fall.

Tuesday, November 15, 2005

DRM vs Verwertungsgesellschaften

Ein Bericht aus der Zeitschrift Jusletter (14.11.05, Matthias Ebneter) stellt Vor- und Nachteile von Digital Right Management Systemen sich gegenüber. Es wird auf die Gefahr hingewiesen, dass einige wenige Betreiber von solchen Systemen bald den Markt kontrollieren könnten. Monopolstellungen würden sich steigernd auf die Kosten für die Urheber auswirken, womit diese evtl. sogar bei den traditionellen Verwertungsgesellschaften günstiger kämen. Internationale Standarts könnten einer solchen Entwicklung entgegenwirken. Denn der grösste Teil der Kosten entstehen durch inkompatible Systeme, weshalb kleine Betreiber von DRMS zu wenig Marktpotenzial entwickeln können.
Ergänzung am 13. Dez 05: Zitat & zusammengefasst aus SUISA JAHRESBERICHT 2004, s.8:
Privates Kopieren hat seit langem ein grosses Ausmass angenommen, insbesondere durch Internetangebote. Dank Digital Rights Management Systems (DRMS) sei es möglich, Rechte für das private Kopieren individuell und nutzungsbezogen zu verwalten. Nun ist es sicher vertretbar, eine individuelle gezielte Verwaltung einer pauschalen indirekten Vergütung vorzuziehen. Der Aufwand dafür ist jedoch nicht vertretbar.
DRMS proprietär, nicht kompatibel und zu teuer, weshalb ein umfassendes Musikangebot mittels DRMS nicht möglich ist. Die direkte Verwaltung durch Produzenten, Verleger oder auch Provider benachteiligt tendenziell die Urheber und Interpreten, denn die Produzenten werden sog. Buy-outs anstreben, also die Übertragung der Rechte gegen eine einmalige Vergütung.
Zudem stehen DRMS im Spannungsfeld mit Fragen des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre.

Monday, November 14, 2005

Mein erster Blog

Hallo Welt. Das Eröffnungsthema meines Blogs ist die Lektüre von einer Maturarbeit zum Thema Drogen. Stefan Amstein hat damit den Grad der mittleren Reife erlangt, wie man es auf deutsch-deutsch ausdrücken würde.
Bemerkenswert ist die zitierte These von Barth (Der Spiegel, Ausgabe 21/1991) die besagt, vollkommen drogenabstinente Jugendliche seien tendenziell ängstliche Charaktere und passiv überkontrolliert. Wenn man jedoch die Fallbeispiele von Stefan anschaut (vier junge Menschen, die teilweise am Rande des Abgrunds zu stehen scheinen), muss man sich evtl. für das kleinere Übel entscheiden, und die Finger von psychoaktiven Substanzen lassen.
Der Amerikanische "War on Drugs" ist der Schweizer Vier-Säulen-Politik mit Sicherheit unterlegen. Im Land der Extreme spielen offensichtlich auch extreme Wertungen immer wieder eine unschöne Rolle im Kampf der Ideologien. Dies führt zu Stigmatisierung (= soziale Ausgrenzung, Verachtung) der Abhängigen. Ohne ein stabiles soziales Netz -> weniger natürliche Glücksgefühle im Gehirn -> mehr Bedarf nach künstlichen Kicks.
So einfach jedenfalls sieht die Wirklichkeit aus meinem beschränkten Blickwinkel aus - natürlich ohne Gewähr.