tag:blogger.com,1999:blog-189677692024-03-08T15:08:22.311+01:00Facetten des Lebens in sprachlichem KleideIn diesem Blog schreibe ich über Details des Leben, über grosse und kleine Fragen des Alltags, über eigene Assoziationen und über solche, die ich von jemand anders abgeguckt habe - sprich: Alles, was unterhaltsam und geistreich ist, gehört hier rein!proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.comBlogger21125tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-66006888457436616202011-12-04T20:55:00.001+01:002011-12-04T21:00:02.495+01:00Intrum Justitia - Nichtstun ist bares Geld wert!Ein Anwendungsfall in Sachen Intrum Justitia<br /><br />http://www.fairinkasso.ch/aktuell/projektmanagement/index.html<br />(Im obigen Link - OR 106 mit entsprechenden BGE's)<br /><br />Hier ein Anschauungsbeispiel, dass Intrum nur durch Zeitablauf seine Forderungen massiv gegen unten korrigiert.<br /><br />Am 15. Juni 2011 erhielt ein Herr X. aus Z. ein Schreiben (Inkassonummer 4575909) mit einer (berechtigten) Forderung eines Arztes (CHF 127.60 = Hauptforderung des Arztes) plus Verzugsschaden nach OR 106 von CHF 110. Herr X. hat die berechtigte Forderung bereits schon im Mai 2011 beglichen, nachdem Intrum sich damals zum ersten Mal an ihn gewendet hat. Aber nicht an Intrum, sondern direkt an die Ärztekasse.<br /><br />Im Schreiben vom 15. Juni 2011 steht daher "Wir wurden darüber informiert, dass Sie untenstehende Rechnung direkt bei unserem Kunden beglichen haben. Besten Dank dafür! Mit ihrem Zahlungsverzug jedoch entstanden sowohl bei unserem Kunden sowie auch bei uns zusätzliche Kosten, welche nun noch ausstehend sind:"<br /><br />Es folgt der oben erwähnte Verzugsschaden von CHF 110.- sowie die Aufforderung, den "Restbetrag" in den nächsten 5 Tagen mit dem beiliegenden Einzahlungsschein zu überweisen.<br /><br />Herr X. blieb passiv. Es folgten einige weitere Zahlungsaufforderungen, wobei Herr X. Ruhe bewahrte.<br /><br />Am 23. November 2011, nach einigen Monaten Sendepause, lässt sich Intrum wieder im Briefkasten blicken: Inkassonummer 4870940 - "In Sachen: Intrum Justitia AG, Eschenstrasse 12, 8603 Schwerzenbach, Betreffend Forderung: Bearbeitungskosten per 22.11.2011, aus Inkassonummer 4575909, CHF 39.85".<br /><br />Interessant - das Nichtstun hat sich also ausbezahlt.<br /><br />Das Schreiben lautet wie folgt: "Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass Ihre Zahlung in dieser Angelegenheit nicht den ganzen bis dahin aufgelaufenen Betrag abgedeckt hat. Laut (...) Art. 106 sind Sie verpflichtet auch die zusätzlichen Inkasso- und Rechtsverfolgungskosten pauschal nach Aufwand zu bezahlen. Unsere Praxis stützt sich auf diese Grundlage und steht im Einklang mit den Richtlinien des Verbandes Schweizerischer Inkassotreuhandinstitute (VSI)."<br /><br />Eine kurze Google-Recherche lässt dem so offiziell und in Stein gemeisselt anmutendem Gebaren sehr schnell die Grundlage entziehen (siehe obiger Link). <br /><br />Also mein Tipp: Mit dem Geld etwas kaufen, das Freude macht. <br /><br />Intrum Justitia macht sehr wenig Freude - aber viele lassen sich wohl einschüchtern. Daher werden deren Manager zwar Freude haben an den ganzen eingepokerten und völlig haltlosen "Verzugsschäden nach OR 106" - doch wer will dieses Volk unterstützen?<br /><br />Ich jedenfalls nicht.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-40889135811233823002009-12-25T10:18:00.003+01:002009-12-26T15:31:47.854+01:00Sticheleien, die zum "Spucken" führten<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d0/Bundesgericht-VD.jpg/800px-Bundesgericht-VD.jpg"><img style="margin: 0pt 10px 10px 0pt; float: left; cursor: pointer; width: 289px; height: 197px;" src="http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d0/Bundesgericht-VD.jpg/800px-Bundesgericht-VD.jpg" alt="" border="0" /></a><span style="font-size:100%;"><br />Jeder kennt die <span style="font-weight: bold;">Spuck-Affaire</span> rund um den ehemaligen Bundesrichter Martin Schubarth. Dieser wollte nämlich am 11. Februar 2003 einen NZZ-Journalisten (Markus Felber) anspucken, traff aber dabei versehentlich einen Gerichtsschreiber.<br /><br />Offensichtlich muss also <span style="font-weight: bold;">das Ziel der Spucke, Herr Markus Felber von der NZZ</span>, den Magistraten zünftig geärgert haben, so dass dieser beim Zerplatzen einer sich über Jahre hin anbrodelnden Gemütserregung seine Mundflüssigkeiten nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Über den Inhalt der folgenreichen Kritik seitens der NZZ jedoch schweigen sowohl die Wikipedia als auch die Artikel der NZZ selbst rund um den Rücktritt Schubarths im Jahr 2003 bzw. Januar 2004.<br /><br />Eine Recherche im NZZ-Archiv bringt Licht in die Sache - wobei ich der Ehrlichkeit halber anmerken muss, dass ich natürlich nicht weiss, welche der nachfolgend zitierten Artikel tatsächlich von Schubarth während seiner Amtszeit in Lausanne gelesen worden sind, geschweige denn, welche davon konkret seine Wut geschürt haben.<br /><br />In der NZZ vom 17. Juni 2000 regt sich Felber darüber auf, dass in einem veröffentlichten Strafurteil des Bundesgerichts die Namen der Verurteilten zensiert wurden. Die Schuld wird dem Vorsitzenden des Kassationshofs, nämlich Schubarth höchstpersönlich, in die Schuhe geschoben: Das Verfahren, die Namen zu zensieren sei "<span style="font-style: italic;">unverständlich wie untauglich</span>", denn die Journalisten würden die Namen ja sowieso herausfinden, schreibt Felber aufmüpfig.<br /><br />Felber schreibt weiter, <span style="font-weight: bold;">der Versuch des Bundesgerichts, die Identität der Verurteilten zu vertuschen</span>, sei deshalb zu bemängeln, weil diese es mehr als verdient hätten, dass alle Öffentlichkeit über ihre Sünden aufgeklärt würde - zumal mindestens dann, wenn ihre Schuld höchstrichterlich und damit endgültig bestätigt worden sei. Der Grund für den redaktionellen Missgriff des Bundesgerichts sei keine Boshaftigkeit, sondern </span>"<span style="font-style: italic;">ungesunder Menschenverstand und ein Defizit an liberalem Denken</span>"<span style="font-family:verdana,arial;">.</span><br /><span style="font-family:verdana,arial;"><br /></span>In der NZZ vom 11. Dezember 2000 <span style="font-weight: bold;">wehklagte Felber nochmals über dasselbe Problem</span> der Anonymisierung der Urteile, diesmal jedoch direkt adressiert an den Vorsitzenden Martin Schubarth, auf dessen Weisung diese abwägige Handhabung der Urteilsredaktion vorgenommen wurde.<br /><br />Es ging um einen Entscheid des Bundesgerichtes in Sachen Geldwäscherei. Der geschickte Vermögensverwalter <span style="font-style: italic;">Josef Oberholzer</span> der SBG vermehrte <span style="font-weight: bold;">die ursprünglich 47 Millionen Dollar, die aus dem Handel mit Cannabis und Kokain stammten</span>, im Verlaufe von 15 Jahren auf rund 150 Millionen Dollar. Die Anklage lautete auf Geldwäscherei doch darüber wurde bis vor das höchste Gericht gestritten!<br /><br />Die Tatsache, dass der arme Felber den Namen des vermeintlichen Geldwäschers (also eben <span style="font-style: italic;">Josef Oberholzer</span>) schon wieder in mühsamer Recherche selber herausfinden musste, weil das Gericht ihn im Urteil nicht nennen wollte (Schubarth sei Dank!), bezeichnete der Journalist als "unverständlich, bedauerlich und gefährlich."<br /><br />In der NZZ vom 8. Juni 2001 wird erneut <span style="font-weight: bold;">ein Urteil des Kassationshofs unter dem Präsidium Schubarths scharf kritisiert</span>, allerdings wurde der Artikel nicht von Felber verfasst, sondern von Peter Studer. Ob Letzterer bei Besuchen an der Avenue du Tribunal-Fédéral in Lausanne wohl auch lieber achtsam durch die Gänge gewandelt ist, um nicht Opfer einer heranfliegenden Spucke zu werden, sei mal dahin gestellt.<br /><br />Das als von Studer als "<span style="font-style: italic;">höchst befremdlich</span>"<span style="font-family:verdana,arial;"> </span>bezeichnete Urteil betraff die Bestätigung einer vom Zürcher Obergericht ausgesprochenen Busse gegen einen Journalisten des Blicks wegen "Anstiftung zu Verletzung des Amtsgeheimnisses". Darüber ärgerte sich Studer ganz gewaltig und liess seinem Ärger auch freien Lauf, indem er (mal wieder) einen bösen Artikel gegen den Bundesrichter Schubarth los feuerte, der eine Berufung ans Bundesgericht des Verurteilten gegen das Urteil des Obergerichts abblitzen liess.<br /><br />Schubarth wollte diese Kritik, die übrigens nicht nur von der NZZ laut geworden war, nicht einfach so auf sich sitzen, wie sich am 16. November 2001 herausstellte. Er warf seinen Kontrahenden aus der Presse vor, aus ihrem juristischem Unverstand heraus <span style="font-style: italic;">den Sachverhalt sowie die Urteilsbegründung verkürzt darzustellen</span>!<br /><br />Im Jahr 2002 <span style="font-weight: bold;">wehrt sich Schubarth weiter persönlich gegen die oben dargestellten Angriffe</span> auf seine richterliche Tätigkeit im Zusammenhang mit der Anonymisierung von Urteilen mit einem Artikel, der die NZZ am 11. Mai 2002 veröffentlichte.<br /><br />Er schliesst dabei mit dem Satz "<span style="font-style: italic;">Man wünschte sich, abweichend von sich häufenden journalistischen Entgleisungen, eine sachliche Diskussion, die stets den Respekt vor der Institution </span>[nämlich dem Bundesgericht]<span style="font-style: italic;"> wahrt, die letztlich der Garant von Persönlichkeitsschutz und Pressefreiheit ist. </span><span style="font-family:verdana,arial;">"</span><br /><br />Damit wollte also der damalige Bundesrichter öffentlich klarstellen, dass die "vierte Gewalt" im Staate sich mit Respekt gegenüber den anderen drei Gewalten, vorliegend der Judikative, zu benehmen habe. Dass der effektive und viel schlimmere Bruch mit dem Gebot des respektvollen Handelns dann später <span style="font-weight: bold;">genau von demjenigen getätigt wird, der sich neun Monate zuvor noch auf genau dieses Gebot berufen hat,</span> war damals natürlich Martin Schubarth noch nicht bekannt, da er sein Vorhaben, den fiesen Felber anzuspucken, wohl kaum zur langen Hand geplant hatte!<br /><br />Was aber schon damals der Öffentlichkeit bekannt war, sind "Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Bereich" der sich auf Respekt berufenden Autoritätsperson Schubarths.<br /><br />Seit seiner Wahl als Bundesrichter im Jahr 1982 <span style="font-weight: bold;">war SP-Mitglied Schubarth nämlich nie unbestritten</span>. Er wurde daher auch als "eigenwilliger und eigensinniger" Typ bezeichnet. Der Vertrauensmann Schubarths, FDP-Ständerat Rolf Schweiger, erlebte den Bundesrichter als "<span style="font-style: italic;">kantige Persönlichkeit, die mit Leib und Seele Jurist ist</span>".<br /><br />Eigentlich kennen wir doch alle auch ein anderes, ehemaliges Mitglied einer der vier Gewalten im Bundesstaate, welches durch seine <span style="font-weight: bold;">"kantige" Persönlichkeit sich einen Namen verschaffte</span>, und welches ebenfalls einer Partei angehört(e), die sich nicht gerade doch eine "gemässigte Politik der Mitte" auszeichnet.<br />Doch seien Parallelen zwischen den zwei Persönlichkeiten "Blocher" und "Schubarth" an dieser Stelle mangels hinreichender Sachkenntnisse von mir aussen vor gelassen. Erstens bin ich kein Psychologe, zweitens kenne ich die Sachverhalte nur aus zweiter Hand (v.a. aus den Medien), und drittens hat sich Blocher zwar gemäss Aussagen seiner Kontrahenden ohne Respekt verhalten, ist jedoch nie einer derart offensichtliche Verfehlung wie des "spuckens" erlegen.<br /><span style="font-family:verdana,arial;"><br /><br /><br /></span>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com88tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-71671813088228787122008-10-02T00:13:00.004+02:002008-10-06T12:19:45.930+02:00Kultur der AnpassungDie <span style="font-weight: bold;">Finanzkrise </span>ist in aller Munde. Und es stellt sich die grosse Frage nach dem Warum je länger je mehr, sind doch die Ausmasse des Sumpfes kaum zu überblicken. Die US-Subprimemarktkrise als Ursache der aktuellen gigantischen Verluste im Bankensektor hinzustellen ist einfach - nur ist es ein alter aus der Medizin bereits bestens bekannter Fehler, das Symptom mit der Ursache zu verwechseln.<br />Auch ein schwammiges und aus der ex-post Perspektive geradezu banales Heraufbeschwören eines angeblichen "laiser-fair"-Prinzips der Regulierungsbehörden ist zu wenig überzeugend. Vor allem wenn man beachtet, dass doch immerhin die besten Uni-Absolventen sich um die wenigen, hochdotierten Stellen im Investmentbanking rangelten und daher sogar eher ein Wissensvorsprung gegenüber den staatlichen Institutionen hätte vorhanden sein müssen in diesem Wirtschaftssektor. Und doch waren es just diese Leute aus den Investmentbanking-Abteilungen, die in ihren Einschätzungen massiv versagten! Der Ruf nach mehr Staat zeigt zwar die Unfähigkeit der sog. "hochbegabten" Finanzanalysten, sagt aber noch immer nicht viel darüber aus, was denn zu dieser Unfähigkeit geführt hat. Fehlende Ausbildung wird es wohl nicht sein - fehlende Mittel zur Ausbildung (sprich: reiche Eltern) wohl auch nicht!<br /><br />Egal, wie gut die Schulnoten in Analysis und Statistik der Technokraten hoch oben im glasigen Wolkenkratzer sein mögen: Der gesunde Menschenverstand hätte wohl während Jahren steigender Immobilienpreise inne gehalten und sich überlegt, ob der Handel im grossen Stil mit wertlosen Pfandrechten (sog. Ramschhypotheken) nicht vielleicht trotz des Herdentriebs der Karriere-Spastis um einem herum ein totaler Schwachsinn sein könnte?<br /><br />Ein Freund von mir, der sowohl in der Administration der Logistik-Branche wie auch im Bankwesen tätig war, formulierte es so:<br />In der Logistik hast du harte Kerle, die früher mit den Trucks unterwegs waren und später ins Büro wechselten. Es entsteht eine Art Macho-Kultur, die durchaus ihre Nachteile in sich birgt. Insgesamt sei jedoch ein gesunder Geist von Rebellion verbreitet mit dem Ehrenkodex, das richtige zu tun. Im krassen Gegensatz zu dem, was im Bankenwesen en vouge ist. Wer nach oben will, hält die Fresse. Wer um seinen überdimensionierten Zapfen bangt, ist lieber still, denn man möchte ja nicht unbedingt noch auffallen - sonst merk's am Ende noch einer, wie wertlos (bzw. wertvernichtend) das ganze im intellektuellen Tümpel gegärte Getue überhaupt ist.<br />Dies führt dazu, dass Ehre der Anpassung weicht, dass Macho-Gehabe dem Arschlecken Platz macht, statt das richtige zu tun wird das getan, was nicht auffällt, was nicht aneckt, was von oben her gern gesehen wird<br />-> <span style="font-style: italic;">Kurz</span>: An der Uni lernt man nicht, auf den Putz zu hauen, sondern brav zu sein und sich unter zu ordnen!<br /><br />Die <span style="font-style: italic;">Kultur der Anpassung</span> ist geschichtlich einigermassen versierten Lesern übrigens durchaus ein gängiger Begriff. Es gab sie schon in den unterschiedlichsten Epochen der Menschheit, eine davon ist etwas mehr als 60 Jahre in der Vergangenheit.<br /><br />_______<br /><span style="font-size:78%;"><a class="text_url" href="http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28840/1.html">http://www.heise.de/tp/r4/artikel/28/28840/1.html</a></span>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-37315760520572228162008-08-20T10:01:00.003+02:002008-10-02T00:59:18.946+02:00Studienabbrüche zwischen Liz I und Liz IIAus purer Langeweile befasste ich mich mit den Prüfungsstatistiken der beiden grossen Examen während der Ausbildung zum Juristen an der Uni Zürich nach alter Ordnung. Da drin waren die Ergebnisse seit 1999 aufgelistet, jedes Semester gab es sowohl eine Liz. I, als auch eine Liz. II Prüfung (wenn auch zeitlich verschoben). So kommt man also über die Jahre hinweg auf 17 Prüfungen für's Abschlussexamen (Liz. II) und 16 für's Zwischenexamen (Liz. I), deren prozentuale Ergebnisse in der von mir konsultierten Übersicht aufgelistet sind.<br />So grob kann man sagen, dauert es bis zum ersten Lizentiat ca. 2 Jahre und bis zum zweiten ca. 5-6 Jahre insgesamt.<br />Im Durchschnitt bestanden seit 1999 pro Semester 181,8 Kandidierende das Liz. I und es gingen jedes Semester 163 Leute ans Liz. II zum ersten Mal. Daraus lässt sich folgern, dass 18.8 Personen jedes Semester zwar das Liz. I bestehen, sich jedoch nie für's grosse Finale anmelden werden; Was immerhin 11% sind.<br />Während also etwa ein Drittel die erste Klausur wegen dem Prüfungsresultat nicht schafft, ist es doch immerhin jeder zehnte, dem der Weg zur zweiten Klausur mit all den schriftlichen Arbeiten zu mühsam erscheint und sich andersweitig orientiert - trotz bestandenem Zwischenergebnis.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-28171268986895496722008-07-10T00:16:00.003+02:002008-07-10T10:24:14.058+02:00Die Sekte des Jesus von NazaretDer Religionswissenschaftler und Sektenberater Georg Schmid hat seinen eigenen Glauben im Lichte seines Berufs reflektiert und ist dabei zur erstaunlichen Erkenntnis gekommen: <span style="font-weight: bold;">Das Christentum und die Kirchen sind nichts anderes, als eine in die Jahre gekommene, etablierte Sekte</span> - nämlich die Sekte des Jesus von Nazaret.<br /><br />Anderst, als man bei reiner Betrachtung des Titel des Buches erwarten könnte, wird beim lesen jedoch klar: <span style="font-weight: bold;">Hier spricht ein Jesus-Fan!</span> Er sieht die Jesusbewegung geradezu als eine Modell-Sekte. "In Zeiten geistigen und sozialen Wandels schiessen Angebote neuen Menschseins fast wie Pilze aus dem Boden." - so beschreibt er den Zeitgeist der römischen Provinz Galiläas vor gut 2000 Jahren. Und einer dieser Pilze, einer dieser endzeitlich orientierten Aufbrüche in ein neues Menschsein, hat es doch immerhin bis zur Weltreligion gebracht (was in sich selber schon eine Faszination darstellt).<br /><br />Schmid versteht es, wissenschaftlich-fundiert über geschichtliche Tatsachen zu schreiben, ohne dabei alles zu erklären, zu psychologisieren und in den Horizont des vollständig, rational Begreifbaren zu zwängen. Er bewahrt den Respekt und die Ehrfurcht vor dem, was er mit "Unmittelbarkeit" umschreibt und sich eben weder in Worte fassen noch in ein plausibles Erklärungsschema giessen lässt.<br /><span style="font-size:78%;">(Sehr deutlich kommt diese Grundhaltung des Buches bei der Abgrenzung zwischen Vergöttlichung und Vergötzung Jesu im 4. Kapitel zum Ausdruck - eine Ausführung dazu würde leider den Rahmen dieses Weblogs sprengen)</span><br /><br />Wo es um die Frage geht, was mit Jesu Leichnahm geschah, wird's richtig "heiss". Wurde Jesu Leichnahm einfach irgendwo verlegt oder vergessen? Hat eine Bagatelle bzw. ein Zufall eine weltumspannende Bewegung wie das Christentum hervorgebracht und derart den Lauf der Geschichte verändert? Sind die bunten Erscheinungserzählungen des Auferstandenen in den Evangelien aus der kollektiven Hysterie der nun meisterlos gewordenen Sektenbewegung entsprungen?<br />Letzte Antworten auf die grossen Fragen bleiben offen - "wer versteht, spricht von Mystik", schreibt Schmid.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-17248745915128603052008-03-25T13:25:00.005+01:002008-03-26T00:24:59.551+01:00Fälschen im Namen Jesu<span style="font-size:78%;">"Und ihr werdet die <b>Wahrheit</b> erkennen, und die <b>Wahrheit</b> wird euch frei machen." - Joh. 8,32</span><br /><br />Der im Dezember 2004 verstorbene Herr <span style="font-style: italic;">Carsten Peter Thiede</span> war von der leiblichen Auferstehung des Juden Namens Jesus fest überzeugt und hatte eine Mission: Den Glauben an die <span style="font-weight: bold;">Unfehlbarkeit der Bibel</span> zu verteidigen und zu verbreiten.<br /><br />In Basel gibt es seit 1970 eine <span style="font-weight: bold;">staatsunabhängige Lehranstalt</span>, wo sog. "gläubige Pfarrer" ausgebildet werden. Die Absolventen bekommen dann auch die Erlaubnis, in evangelischen Landeskirchen zu predigen. Herr Thiede unterrichtete an der STH Basel das Fach "Umwelt und Zeitgeschichte des Neuen Testaments".<br /><br />Es sieht für mich schwer danach aus, dass es Herr Thiede mit der Wahrheit, die sein grosser Meister vor 2000 Jahren in so hohen Tönen gelobt hatte <span style="font-size:78%;">(<strong></strong><strong><a href="http://www.biblegateway.com/passage/?book_id=47&chapter=22&verse=16&version=54&context=verse">Mat 22:16</a>, </strong><strong></strong><strong><a href="http://www.biblegateway.com/passage/?book_id=50&chapter=1&verse=17&version=54&context=verse">Joh 1:17</a>, </strong><strong></strong><strong><a href="http://www.biblegateway.com/passage/?book_id=50&chapter=3&verse=21&version=54&context=verse"> 3:21</a>, </strong><strong><a href="http://www.biblegateway.com/passage/?book_id=50&chapter=8&verse=32&version=54&context=verse">8:32</a>, </strong></span><strong><span style="font-size:78%;"><a href="http://www.biblegateway.com/passage/?book_id=50&chapter=14&verse=6&version=54&context=verse">14:6</a></span><span style="font-weight: normal;"><span style="font-size:85%;"><span style="font-size:78%;">, etc.)</span>, </span>nicht so genau nahm, wie man es von einem Dozenten eigentlich erwarten dürfte.</span></strong><br /><br /><span style="font-style: italic;">Wie ich darauf komme?</span><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Stefan Enste</span> studierte an der gleichen Uni, wo Thiede das „Institut für wissenschaftstheoretische Grundlagenforschung“, das aus ihm selbst bestand, leitete. Thiede wurde von einer kirchlichen Bildungseinrichtung bezahlt. Enste befasste sich kritisch mit den Ansichten Thiedes und kam zu folgendem Schluss: "Thiede galt in der Papyrologie nicht als seriöser Wissenschaftler, (...) er hat unseriös gearbeitet, bis hin zur <span style="font-weight: bold;">Fälschung von Abbildungen</span> (so geschehen in der englischen Ausgabe des Jesus-Papyrus)".<br /><br /><span style="font-style: italic;">Abwägungen:</span><br /><br />Was spricht für Thiede und gegen Enste?<br />Enste wird in der Wikipedia-Diskussion entgegengehalten <span style="font-size:78%;">(v.a. von einem gewissen Jürgen Hofmann)</span>, er sei emotional und daher unglaubwürdig. Zudem sei die angebliche Fälschung des englischen Jesus-Papyrus keine bewusste Fälschung, sondern lediglich eine Ungenauigkeit.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Hofmann</span>, der sich sachlich und fundiert für Thiede eingesetzt hat in der Wikipedia-Diskussion, <span style="font-weight: bold;">unterliegt meiner Meinung nach in Bezug auf die Wahrheitsfrage </span>- obwohl er selbstverständlich menschlich wichtige Äusserungen machte <span style="font-size:78%;">(z.B. man solle Thieden nicht als Person verwerfen, er habe auch andere Wirkungsfelder gehabt in seinem Leben)</span>.<br /><br />Warum?<br />1. Hofmann scheint <span style="font-weight: bold;">keine Fachperson</span> zu sein, im Gegensatz zu Enste.<br />2. Hofmann argumentiert mit christlicher Nächstenliebe, was einem wissenschaftlichen Wahrheitsanspruch nicht genügt. <span style="font-weight: bold;">Bei der Wahrheit geht es nicht darum, sich ethisch korrekt zu verhalten</span>, sondern darum, herauszufinden, was empirisch, objektiv gesichertes Wissen darstellt. Nächstenliebe ist bestimmt ein wichtiger Wert - doch kaum wichtig genug, Lügen zu verteidigen.<br />3. Hofmann liest Thiede's Bücher, was offensichtlich zur <span style="font-weight: bold;">Verblendung </span>führt. Die Bücher wurden bewusst mit dem Ziel verfasst, Laien von der Wahrheit der Bibel zu überzeugen. Nicht von der Wahrheit als solches!<br /><br /><span style="font-style: italic;">Für Enste und gegen Thiede spricht zudem:</span><br /><br />1. Enste nahm sich sehr viel Zeit für den Diskussionseintrag auf Wikipedia und schreibt sehr sachlich und fundiert. Emotionalität ist meines Erachtens die grosse Ausnahme.<br />2. Enste hat sich mit <span style="font-weight: bold;">kritischen Briefen an Herrn Thiede gewendet.</span><span> Die Briefe </span><span>wurden zwar beantwortet, nicht jedoch die darin gestellten Fragen. Thiede sagte lediglich, er sei nicht zum springen bereit, wenn Enste ihn dazu auffordere. </span>Dies erklärt übrigens eine gewisse Betroffenheit im Schreibstil Enstes - was unter solchen Umständen durchaus legitim ist!<br />3. Die <span style="font-weight: bold;">Fachwelt </span>scheint sich gegen die Thesen von Thiede entschieden zu haben.<br /><br />Zum letzten Punkt ein Beispiel:<br /><br />Thiede wollte die Überzeugung verbreiten, es gäbe Papyrusfragmente (7Q5) des <span style="font-weight: bold;">Markus-Evangeliums</span>, die bereits <span style="font-weight: bold;">ca. 10 bis 20 Jahre nach dem Tod Jesu geschrieben</span> worden seien. Dies würde ihre historische Authentiziät stark erhöhen. Sogar die evangelikale Thompson-Bibel sagt, das Markus-Evangelium sei "vor 70 n.Chr." entstanden, also höchstens 40 Jahre nach dem Tod Jesu. Thiede wollte also noch weiter gehen in der Bibel-Legitimation, als der evangelikale Konsens.<br />Heute wird die These des verfrühten Markus-Evangeliums in der Fachwelt überwiegend abgelehnt<span style="font-size:78%;"> (wird auf Wikipedia sachlich und sauber im Artikel "Papyrus 7Q5" dargelegt. Zudem werden weitere Ungereimtheiten in Thiede's Werken ans Licht gebracht)</span>.<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Fazit:</span><br /><br />Für mich persönlich ist es ernüchternd zu sehen, wie sehr ein prominenter, konservativer Bibel-Verteidiger wie Thiede die<span style="font-weight: bold;"> Wahrheit mit Füssen getreten hat</span>. Der Mensch hat mit dem Konzept "Wahrheit" offensichtlich ein gewaltiges Problem. Ich denke sogar, der Homo Sapiens ist evolutionsbiologisch so konstituiert worden, dass er <span style="font-weight: bold;">Sprache ausschliesslich in einen sozialen-wertemässigen Bezug</span> stellt und die sachliche Beschreibung von objektiver Wirklichkeit dabei neurologisch überhaupt gar keine Bedeutung mehr hat.<br />Es scheint viel attracktiver zu sein, einem alten Buch einen absoluten Wahrheitsanspruch zuzuschreiben, anstatt ehrlich zu sich und zu seinen Mitmenschen zu sein.<br /><br />_________<br /><span style="font-size:85%;">Allgemeines: Ich schätze die <span style="font-weight: bold;">Glaubwürdigkeit von Wikipedia recht hoch</span> ein. Zwar gibt es Fälschungen und Manipulationen (Bsp.: Ryan Jordan), doch bilden diese die Ausnahme. V.a. Organisationen wie die CIA oder Grosskonzerne wie Microsoft werden unsachliche Machenschaften angelastet. Im vorliegenden Kontext (Papyrologie, Diskussionseinträge) sind Verfälschungen sehr unwahrscheinlich (die Neutralität hängt zu grossen Teilen an Herrn Enste, der mir äusserst sorgfältig und gewissenhaft erscheint - mitnichten ein neuer Hochstapler à la Ryan Jordan!). Generell gilt (gem. Heise-Online Artikel): Die Qualität der Wikipedia-Einträge wurde von unabhängigen Experten festgestellt. Manipulation ist die Ausnahme. Der Eintrag zum Papyrus 7Q5 halte ich zu 95% für nicht gefälscht. Unabhängige Theologen wie die Benutzer Kauko und Adomnan haben im Mai 2006 die bis dahin in Frage gestellte Neutralität des Textes bestätigt.<br />Zudem ist Thieden auch in der evangelikalen Welt zu wenig berühmt, um Zielscheibe einer "liberalen Verschwörung" zu sein. Dann müsste man bei prominenten Personen wie Rick Warren ansetzen.</span><br /><br />____ Quellen<br />Thompson Studien-Bibel, Hänssler-Verlag, Stuttgart 1984<br /><a href="http://www.jesus.ch/index.php/D/article/153-Vermischtes/20395-Carsten_Peter_Thiede_52-jaehrig_gestorben/" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://www.jesus.ch/index.php<wbr>/D/article/153-Vermischtes<wbr>/20395-Carsten_Peter_Thiede_52<wbr>-jaehrig_gestorben/</a><br />http://www.kreuz.net/article.312.html<br />http://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Carsten_Peter_Thiede<br />http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsunabh%C3%A4ngige_Theologische_Hochschule<br />http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Enste<br />http://de.wikipedia.org/wiki/Papyrus_7Q5<br />http://infowars.wordpress.com/2007/08/15/glaubwurdigkeit-von-wikipedia-im-keller-nach-den-enthullungen-eines-wikipedia-scanner-programms/<br />http://www.welt.de/webwelt/article748898/Falscher_Professor_stuerzt_Wikipedia_in_die_Krise.html<br />http://www.heise.de/newsticker/It-s-a-Wiki-World-5-Jahre-Wikipedia--/meldung/68349<br /><a onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)" href="http://www.welt.de/welt_print/article1826533/Gottes_Wort_aus_der_Menschen_Mund.html" target="_blank">http://www.welt.de/welt_print<wbr>/article1826533/Gottes_Wort<wbr>_aus_der_Menschen_Mund.html</a>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-26265221079385048212008-03-04T12:02:00.004+01:002008-06-23T17:05:34.716+02:00Islamistische Machtergreifung via UBS?Dies ist eine Kopie eines E-Mail Dialogs.<br /><br />Die UBS erhält eine Finanzspritze im Umfang von CHF 2 Mia. von einem Investor aus dem nahen Osten, der nicht genannt werden möchte. Mein Vater und ich haben uns darüber unterhalten, ob hier evtl. ein Machteinfluss des Islams stattfindet, der darauf hinausläuft, dass diese Machtergreifung den Staat Israel vernichten will (Eine Art Endzeitszenario).<br /><br /><span style="font-style: italic;">Meine weitergehenden Überlegungen zu diesem Thema:</span><br />Es gibt tatsächlich eine Strömung des sog. modernen arabischen Antizionismus, welche sich gegen das Existenzrecht Israels wendet. Diese werden sogar teilweise von den Regierungen des Iran und des Iraks unterstützt: Die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Hamas" title="Hamas" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">Hamas</a>, der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Islamischer_Dschihad" title="Islamischer Dschihad" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">Islamischen Dschihad</a> und die <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Hisbollah" title="Hisbollah" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">Hisbollah</a>. Ägypten und Jordanien anerkennen die Existenz Israels an, obwohl auch in diesen Ländern eine islamistische Opposition besteht (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Muslimbruderschaft" title="Muslimbruderschaft" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">Muslimbruderschaften</a>).<br />Wir haben also <span style="font-weight: bold;">Namen</span> für die Strömungen, die Israel nicht anerkennen wollen. Schauen wir, was diesen Gruppierungen und Personen (z.B. Mahmud Ahmadinedschad) gemeinsam ist:<br /><br />1. <span style="text-decoration: underline;">Religiöser Fundamentalismus</span><br /><br />Der Iranische Präsident gehört der sog. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Mesbah_Yazdi" title="Mesbah Yazdi" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">Mesbah Yazdi</a> - Strömung an. Diese Gruppierung ist sogar innerhalb des religiösen Establishements des iranischen Islams wegen ihren radikalen Ansichten umstritten.<br /><br />2. <span style="text-decoration: underline;">Darstellung der eigenen Religion als einzig gültige Wahrheit</span><br /><br />Die Hamas akzeptieren andere Religionen nur "unter der Fittiche" des Islams. Somit stellen sie ihre eigenen Ansichten über die Werte und Überzeugungen von anderen Glaubensrichtungen.<br /><br />3. <span style="text-decoration: underline;">Infragestellung geschichtlicher Tatsachen, die nicht in die Ideologie passen</span><br /><br />Der Iranische Präsident hat in einem Interview mit dem Spiegel im Jahr 2006 den Holocaust in Frage gestellt. Er hat zwar nicht ausdrücklich seine Existenz geleugnet. Doch es wurde deutlich, dass er daran zweifelt.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Weg von der dunklen Seite des Mondes, zu seiner beleuchteten Seite<span style="font-style: italic;">:</span><br /><br /></span>Es gibt auch innerhalb des Islams gemässigte und säkulare Strömungen.<br />Sehr interessant in diesem Zusammenhang ist der Sufismus, der in Quäker-Andachten immer wieder ein Thema war. Die Sufis sind eine weltoffene Auslegung des Korans verbunden mit Tanz und Musik. Die Bewegung findet unter jungen Leuten im Iran zunehmend Anhänger. Gerade im Iran hat der Sufismus einen schweren Stand - das Ajatolla Regime fühlte sich in ihrem absoluten Wahrheitsanspruch (<span style="font-style: italic;">Ideologie </span>in Verbindung mit <span style="font-style: italic;">Macht</span>) bedroht und ist auch schon mit <span style="font-style: italic;">Gewalt </span>gegen sufistische Institutionen vorgegangen (Bsp.: 10./11. November 2007 in Borujerd, wo bei Räumungen von Sufi-Gotteshäuser bis zu 80 Personen verletzt wurden).<br /><br /><span style="font-size:85%;">Anmerkung der Ehrlichkeit halber:<br />Man sollte jedoch auch gegenüber dem Sufismus einen kritischen Blick bewahren (gemäss Aussage von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Tilman_Nagel" title="Tilman Nagel" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">Tilman Nagel</a>). Dies zeigt, dass die Realität noch eine Stufe komplexer ist, als ich sie während den 4 Stunden der heutigen Nachforschungen ausleuchten konnte. Wahrheitssuche ist eine Lebensaufgabe.</span><br /><br /><span style="font-style: italic;">Zurück zu unserer Sache</span>:<br /><br />Ob Investitionen von orientalischer Seite (zumal sie nicht offengelegt sind) eine Gefahr für Israel darstellen, lässt sich aufgrund der Fakten schwer beurteilen. Ospel meinte, der Investor sei "eine erstklassige Adresse". Ob er damit auf Bonität oder auf Ideologiefreiheit anspricht, kann ich nicht sagen.<br />Grundsätzlich kann man als starke Vereinfachung folgende Gleichung aufstellen, die in jeglichem Machtzusammenhang gemäss meiner Einsicht die Realität am besten wiederspiegelt:<br /><br /><span style="font-weight: bold;">Je mehr Ideologie, desto mehr Gewalt</span><br /><br />Auch bei Finanzgeschäften ist natürlich ein Machtanspruch mit im Spiel. Geld und Macht sind unzertrennbar miteinander verwoben. Ein Einfluss davon sind schaira-konforme Geldanlagen, die an finanztechnischer Bedeutung gewinnen. Es ist also eine Gefahr der ideologischen Einflussnahme durch den islamischen Fundamentalismus vorhanden, wenn 2 Mia. Franken Geld aus orientalischer Seite in unsere Bank investiert wird.<br /><br />Ideologie ist für mich der Ausschluss jeglicher Kritik - also der <span style="font-style: italic;">absolute Wahrheitsanspruch</span>. An der Tagung "Offene Grenzen - Enger Horizont" war das Thema "Fundamentalismen im Christentum und im Islam" (Karlsruhe/Bad Herrenalb 21. November 2005). Johannes Kandel, Politologe aus Berlin, meinte es gäbe „<span style="font-style: italic;">keine eiserne geschichtliche Notwendigkeit</span>, dass aus Islam Islamismus und schließlich Terrorismus wird. Ein Blick in die islamische Geschichte aber lehre, dass es diese Möglichkeit gibt."<br />Die Anfälligkeit des Islam für Fundamentalismus begründete der Imam Bekir Alboga vom Dachverband DITIB (Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion), Köln, mit einer fehlenden „arabisch geprägten Aufklärung".<br /><br />Die Befürchtung meines Vaters und mir, Israel werde von Islamisten rausgeworfen, ist die <span style="font-weight: bold;">Angst vor Gewalt und Ideologie</span>. Diese Möglichkeit besteht tatsächlich. Doch es ist zum Glück nur eine Möglichkeit, keine eiserne geschichtliche Notwendigkeit. Es gibt auch <span style="font-style: italic;">einen anderen Weg</span>, einen schmalen Weg. Und ich masse es mir an, zu wagen, den anderen Weg in Worte zu fassen:<br /><br />Wenn der Mensch in sich kehrt (Stille) und die Göttliche Wahrheit, die in <span style="font-style: italic;">jedem</span> Menschen leuchtet, erkennt, weist ihn das reine Licht weg von der Lüge, von jeglichem Absolutheitsabspruch (Fundamentalismus) und weg von der Ideologie. Damit bewegt sich der Mensch auch weg von der Gewalt und der Machtausübung über andere Menschen - sei es physische Gewalt, dogmatische Gewalt oder ideologische Gewalt. Denn Gewalt erzeugt Gegengewalt.<br /><br />Leider gibt es auch innerhalb der israelischen Regierung eine konservative Rechte - nämlich die Likud-Partei mit ihrer stark nationalistischen Ausprägung. In der 17. Knesset nach der Wahl vom 28. März 2006 hat diese Partei glücklicherweise 26 Sitze verloren und hat nun nur noch 12 Sitze im jüdischen Parlament. Dies ist eine Entwicklung weg von Ideologie, weg von Dogmen, weg von Gewalt, hin zum Inneren Licht, zur Aufklärung, zur Vernuft und zur <i><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Roadmap_%28Nahostkonflikt%29" title="Roadmap (Nahostkonflikt)" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">Road Map</a></i>, wie sie von der heute führenden Partei, der Kadima, unterstützt wird.<br /><br />Ich sehe eine Zukunft, wo die Göttliche Liebe und das Göttliche Licht in jedem Menschen die Spaltungen und Zerwürfnissen von Religion und Ideologie auflöst, heilt und die Menschen wieder in Einklag mit sich selber, mit ihrer Natur und mit der Schöpfung bringt. Dann wird es keine Gewalt mehr geben, keine Machtausübung, keine Unterdrückung und keine Dogmen.<br /><br /><br />Quellen:<br /><br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Geschichtsrevisionismus" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://de.wikipedia.org/wiki<wbr>/Geschichtsrevisionismus</a><br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Mahmud_Ahmadinedschad#Religi.C3.B6se_Orientierung" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://de.wikipedia.org/wiki<wbr>/Mahmud_Ahmadinedschad#Religi<wbr>.C3.B6se_Orientierung</a><br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ahmadinejad#Spiegel-Interview_2006" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://de.wikipedia.org/wiki<wbr>/Ahmadinejad#Spiegel-Interview<wbr>_2006</a><br /><a href="http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/ubs_generalversammlung_1.679532.html" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://www.nzz.ch/finanzen<wbr>/nachrichten/ubs_generalversamm<wbr>lung_1.679532.html</a><br />NZZ vom 12. September 2005, Wachstum bei Scharia-konformen Anlagen<br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Religion_in_der_T%C3%BCrkei" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://de.wikipedia.org/wiki<wbr>/Religion_in_der_T%C3%BCrkei</a><br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Antizionismus" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://de.wikipedia.org/wiki<wbr>/Antizionismus</a><br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Kadima" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://de.wikipedia.org/wiki<wbr>/Kadima</a><br /><a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssisch-Demokratische_Union" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://de.wikipedia.org/wiki<wbr>/Eidgen%C3%B6ssisch-Demokratisc<wbr>he_Union</a><br /><br />Sehr lesenswert:<br /><a href="http://www.ev-akademie-baden.de/presse/2005/art0547.htm" target="_blank" onclick="return top.js.OpenExtLink(window,event,this)">http://www.ev-akademie-baden<wbr>.de/presse/2005/art0547.htm</a>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-66803167596517921422007-12-14T20:44:00.000+01:002007-12-14T21:07:10.303+01:00Rhetorik à la MörgeliDer SVP-Hardliner, Christoph Mörgeli, hatte im TalkTäglich vom Mittwoch gesagt, Frau Widmer-Schlumpf müsse das Bundeshaus künftig durch den Hintereingang verlassen.<br /><p style="margin-bottom: 0cm;">Zudem möchte ich euch folgendes Streitgespräch nicht vorenthalten:</p><p style="margin-bottom: 0cm;">Das Thema war, ob Blocher seine Ziele im Bundeshaus auch tatsächlich verwirklichen konnte. Ruth Metzler sei offensichtlich immer kritisiert worden, da sie bei Themen wie Jugendgewalt, Integration oder Rückübernahme im Asylwesen zu wenig "bewegt" habe. Gemäss der von CVP Präsident Darbellay ggü Mörgeli als Vertrauter von Blocher geäusserten Kritik habe aber Blocher selber auch kein Vorschub in diesen wichtigen Themen geleistet. Z.B. sei der CVP-Vorstoss, den Strafvollzug im Ausland durchzuführen, im EJPD nicht behandelt worden.</p><p style="margin-bottom: 0cm;">Die Antwort von Mörgeli war wie folgt: Die CVP sei geprägt von reinster Heuchelei. Sie rede von Konkordanz, wähle aber trotzdem nicht Blocher. Sie wolle schwanger werden mit einem zweiten Bundesrat, aber nichts zu tun haben mit der Empfängnis.</p><p style="margin-bottom: 0cm;">Rhetorisch könnte man es so einordnen: Als erstes kommt eine Beleidigung als Replik auf die sachliche Kritik. Am ehesten ein sog. Ausmünzungsstrategem:</p><p style="margin-bottom: 0cm;">http://www.36strategeme.ch/list_strategemkunde.htm</p><p style="margin-bottom: 0cm;">Als zweites kommt mit dem Bild der Schwangerschaft eine völlig irre und nicht zum Thema passende Bemerkung, die die sachliche Kritik versanden lässt. Am ehesten Taktik zwei:</p><p style="margin-bottom: 0cm;">http://www.rhetorik.ch/Schlagfertig/Techniken.html</p><p style="margin-bottom: 0cm;"></p>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-69399738459465792372007-11-15T09:42:00.000+01:002007-11-15T10:24:42.601+01:00Weltwoche vs. SF-DRSDer Beitrag über die Streiks in Frankreich im <span style="font-style: italic;">10vor10</span> am Abend des 14. November 2007 hat nicht bloss journalistisch aufbereitete Informationen zum Geschehen im westlichen Nachbarland enthalten: Ganz deutlich kam auch die "persönliche" Ansicht unseres Staatfernsehens zur Person <span style="font-style: italic;">Nicolas Sarkozy</span>'s zum Ausdruck. Dass er sich den Gewerkschaftlern persönlich zum Zweigespräch auf der Strasse stellt, wird nicht als ehrliche und mutige "menschennahe" Geste interpretiert, sondern als reine Machtdemontration abgetan - um nur ein Beispiel zu nennen.<br />Ganz anders <span style="font-style: italic;">Die Weltwoche</span>, zB. in ihrem Artikel "Sarkozys Blitzstart". Darin wird u.a. <span style="font-style: italic;">Sarkozy</span> als starker und entschiedener Kämpfer gegen Klimaerwärmung und für Biodiversität gelobt. <span style="font-style: italic;">Ingrid Deltenre </span>(Direktorin des <span style="font-style: italic;">Schweizer Fernsehens</span>) hat in einem Interview mit <span style="font-style: italic;">ActionTV</span> gesagt, in der Schweizer Medienlandschaft gäbe es eigentlich keinen Platz für <span style="font-style: italic;">Die Weltwoche</span>.<br /><br />Offensichtlich gibt es jedoch heute auch noch genug Platz in der Schweizer Medienlandschaft, aufgrund eines veralteten und - zB. durch die grünliberale Partei längst überholten - Ideologiedenkens "Links vs. Rechts", unsachlich und politisch gefärbt zu berichten!<br /><br />Quellen:<br />http://www.sf.tv/var/videoplayer.php?videourl=http://real.xobix.ch/ramgen/sfdrs/vod/10vor10/2007/11/10vor10_20071114.rm?start=0:00:01.892&end=0:26:21.38<br />http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=16542&CategoryID=66<br />http://www.actiontv.ch/showmovie.php?movie=movie30proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-38943744261478466872007-09-30T22:07:00.000+02:002007-09-30T22:14:08.441+02:00Militär und ReligionWährend dem WK fasste ich den Auftrag des Bat Kdt, das Buch "Gemeinsam zum Ziel" (von Ulrich Zwygart u.a. Autoren) zusammenzufassen. Das letzte Kapitel dieser Zusammenfassung stellt meine persönliche Meinung dar und wird hier publiziert:<br /><br />Als Sohn eines Pfarrers und Feldpredigers wage ich es, dem roten Buch, welches ich nun detailiert und eindringlich „durchgeackert“ habe, starke Züge und Tendenzen von Religiosität zuzusprechen – oder etwas spitzer formuliert: Zu unterstellen! Ganz bewusst verzichte ich bei diesem Vergleich zwischen „Glauben an Gott“ und „Glauben an Krieg“ auf jegliche Art von politischer, ethischer oder verstandesmässiger Korrektheit.<br />Drei Elemente sollen mein Vergleich etwas konkreter darstellen:<br />1. Gott bzw. seine Nichtexistenz lassen sich nicht mit letzter Sicherheit beweisen, die Möglichkeit eines Zweifrontenkriegs in Europa bzw. sein Ausbleiben ebenfalls nicht!<br />2. Sowohl die Armee als auch die Kirche bringt ihre Mitglieder dazu, Dinge zu tun, die „an sich“ betrachtet völlig sinnlos erscheinen. Nehmen wir z.B. die Zugschule oder das Abendmal. Erst durch den ideologischen Hintergrund, erhalten solche Tätigkeiten ihre Daseinsberechtigung und ihren tieferen, inneren Sinn.<br />3. Beide Sphären wollen Einfluss auf die Jugend nehmen, beklagen den „Werteverlust“ in der Gesellschaft und setzen sich für das Gute, das Edle und die Selbstopferung ein. Sie wollen prägen, erziehen und fordern – für ein gemeinsames Ziel.<br />Den Autoren liegt es ganz offenkundig am Herzen, die Armee zu einem besseren und menschlicheren Ort zu machen. Dies begeistert und reisst mit! Trotzdem muss man sich im klaren darüber sein, dass dieses Buch aus der Optik der „Glaubenden“ ihre Sicht auf die Realität darstellt. Während Herr Zwiegart die Wahrscheinlichkeit eines Panzergemetzels innerhalb Europas als „mittelfristig eher unwahrschinlich“ einschätzt (S. 19), schreiben beispielsweise Herr Krummenacher und Herr Götscher* in der NZZ vom 26.05.2007 auf S. 20, Angriffe feindlicher Staaten seien während der nächsten 100 Jahre nicht zu befürchten (auch wenn an Clausewitz orientierte Militärnostalgiker diese Meinung nicht teilen, schreiben die Wissenschaftler weiter).<br />Wenn Sie jetzt neugierig sind, wer denn die zitierten Sätze verfasst hat, haben Sie offensichtlich das innere Bedürfnis zu erfahren, welcher Glaubensrichtung diese Wissenschafter denn nun angehören. Die Antwort lautet: Der Stiftung Swisspeace. (<span style="font-size:85%;">Dr. Heinz Krummenacher war zwischen 1985 und 1989 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zentralstelle für Gesamtverteidigung und an der Forschungsstelle für Sicherheitspolitik der ETHZ. Prof. Dr. Laurent Goetschel unterrichtet Politikwissenschaft am Europainstitut der Universität Basel und war persönlicher Berater von Aussenministerin Micheline Calmy-Rey.</span>)<br />Mir ist klar, dass an der „Front“ nicht die Gesetze der Vernunft oder der rationalen Skepsis zählen, sondern die Macht des Faktischen, das Charisma der Hirten und die Dynamik der Herde.<br />Ist dies zu begrüssen oder nicht? Es kommt drauf an! Wenn der Einfluss des Buches, „gemeinsam zum Ziel“ es tatsächlich schafft, die Motivation von jungen Rekruten zu steigern, Bevormundung, Mobbing und Gewalt im Militäralltag zu mindern, Teamgeist zu fördern und positive Erlebnisse zu schaffen, tritt die politische Sinnfrage aus dem ersten Kapitel im Alltag natürlich in den Hintergrund. Man sollte sich jedoch der Ehrlichkeit halber im Hinterkopf behalten, dass der Spassfaktor eines AdAs an seiner Arbeit weitgehend proportional zur Höhe seines Rangs ist. Und wie ein Gespenst wird die Sinnfrage durch die Köpfe schweben. In diesem Sinne und Geiste wünsche auch ich Ihnen für ihre militärische Zukunft:<br />Möge die Wertschätzung von Seiten der Vorgesetzten und der Truppe Ihnen innere Befriedigung geben und Sie zu weiteren Anstrengungen anspornen.<br /><br />Amen.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-53037351882687056362007-06-08T12:28:00.001+02:002008-03-26T00:32:10.903+01:00SwissairMeine Gedanken zum Swissair Urteil in Strafsachen:<br /><br />Es war wichtig, die strafrechtlichen Komponenten des Geschehens aufzuarbeiten und unter die Lupe zu nehmen. Doch in Wirtschaftsangelegenheiten mit internationaler Dimenson ist dies ein sehr schwieriges Unterfangen. Durch das Verfassen meiner Fallstudie zur Insolvenz des Swissairkonzerns hatte ich Einblick in die Komplexität des aus über 260 verschiedenen Gesellschaften bestehenden Gebildes.<br />Das historisch gewachsene System von Staatsanwaltschaft und Bezirksgericht ist meiner Ansicht nach der Aufgabe, derart komplexe und langwierige Verfahren zu bewältigen, kaum noch gewachsen. Deshalb wurde ja auch z.B. der Expertenbericht von Ernst&Young beigezogen.<br />Interessant wird vor allem das noch ausstehende Urteil in zivilrechtlicher Hinsicht. Der Liquidator Karl Wüthrich führt etliche Verantwortlichkeitsprozesse grösstenteils gegen dieselben Personen, welche auch im Strafprozess angeklagt wurden. Vielleicht wandern dann die am Donnerstag gerichtlich gesprochenen Prozessentschädigungen in die Nachlassmasse zugunsten der Swissairgläubiger :-)<br /><br />www.isb.uzh.ch/studium/courses06/pdf/0304_03_4srfallstudieeandy.pdfproddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1157126635746921762006-09-01T17:48:00.000+02:002006-09-01T18:03:55.756+02:00ESN - Erasmus Student NetworkEine der genialsten Erfindungen ist das ESN. Gestern waren wir auf einem sog. Pub Crawl, wo wir in Gruppen eine Beiztour durch die ganze Stadt machten. Da lernt man voll easy Leute kennen von ueberall und hat maechtig Spass!<br />Heute Abend geht`s bowlen, Morgen sehen wir die Katakomben und versteckten Untergrundkanaele von Maastricht und in diesem Stil geht`s weiter.<br />Die Stimmung ist absolut einmalig. Manchmal kommt es mir vor, als waere alles ein Film. So viele junge offene Menschen aus der ganzen Welt, die alle darauf waren, neue Leute kennen zu lernen. So was habe ich <strong>wirklich </strong>noch nie erlebt. Nicht mal in Neuseeland war es derart einfach und toll, neue Bekanntschaften zu knuepfen (... eigentlich wollte ich schreiben: Nicht mal im Kaufleuten war es derart einfach und toll, Leute kennenzulernen, aber ich weiss nicht, ob alle diesen schlechten Witz auch kapieren *gg*).<br />Natuerlich gibt es auch ruhigere Phasen, beispielsweise tagsueber beim Einkaufen und Organisieren (Bankkonto, Studium, Weblog *gg*). Aber die Abenden und Naechte sind unvergleichlich.<br />Das grosse Herumgeknuutsche *und so*, wie man es sich von Erasmusanlaessen erzaehlt, konnte ich bisher uebrigens praktisch gar nicht beobachten. Doch ich werde meine Leserschaft natuerlich auf dem laufenden halten ;). Ich vermute jedoch, es haldelt sich um einen Mythos.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1136197222259427892006-01-02T11:16:00.000+01:002006-01-02T11:20:22.383+01:00Interessantes Votum<span style="font-family:Arial,Helvetica;font-size:85%;">Blocher Christoph, Bundesrat: Ich muss Ihnen sagen: Wenn der Betreffende [gemeint ist Jemand, der eine(n) illegal Anwesende(r) im Haushalt für ca. 1500.-/Monat anstellt] diese Person [der/dir Angestellte] braucht, muss er ein ordentliches Bewilligungsverfahren durchmachen. Wenn das Gesuch nicht bewilligt wird, muss die Person ausreisen; darum stellt ja niemand diese Gesuche. In den Kantonen, in denen man die Illegalen, die "sans-papiers", von Anfang an nicht zugelassen hat, gibt es auch viel weniger "sans-papiers". Es tut mir Leid, Ihnen das sagen zu müssen. Dort, wo man sie halb legalisiert hat, sind sie jetzt da, und sie sind ein Problem.<br />Die einzige Möglichkeit - wenn Sie sie legalisieren wollten - wäre freie Lohnbildung auch nach unten [Anmerkung: Der Mindestlohn beträgt 3500.-]. Dann haben sie das Gleiche wie heute, ausser dass noch die Sozialbeiträge dazu kommen. Ich weiss nicht, ob die Leute auch dann noch angestellt werden. Das ist die Realität. Wir müssen im Interesse der Sache konsequent bleiben. </span>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1135633538682882452005-12-26T22:26:00.000+01:002005-12-26T22:49:33.556+01:00Bahnhofstrasse als WeltspiegelLukas Niederberger beschreibt die neue Weihnachtsbeleuchtung in Zürich als Spiegel einer gänsehauterregenden Welt. Krieg, Folter, Ausgrenzung und die Verschwendung von fossilen Brennstoffe seien unsere Wirklichkeit. Die Schweiz stecke mitten drin; man denke an den "Öl für Nahrungsmittel"-Skandal oder den Raub der Menschenrechte durch das Parlament an Flüchtlingen.<br />Sodann wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, Weihnachten gem. DDR-Lekikon als rein weltliches Familienfest zu feiern und es gleichzeitig als ein Fest der Liebe und Wärme zu definieren. Wenn die Welt einer Metzgerhalle gleicht, möchte niemand darin seine Geburtstagsparty feiern - dies ändert weder Wohlfühlkitsch noch Schellenursli-Romantik.<br /><br /><span style="font-style: italic;">Ein grelles Licht auf die Wirklichkeit, </span>NZZ am Sonntag vom 25.12.05, s.19proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1134494705078241422005-12-13T18:20:00.000+01:002005-12-13T18:25:05.080+01:00Jobs für Absolventen der UniIm plädoyer 5/05 auf s.14 wird geschrieben, 77% der Jungjuristen des Absolventenjahrgangs 2003 hätten bereits nach einem halben Jahr seit Studienabschluss erste Berufserfahrungen sammeln können. Bei den Wirtschaftswissenschaften waren es 60%, bei den Geistes- und Sozialwissenschaften gar nur 55%.<br />Im ersten Jahr waren 4,6% der Jungjuristen ohne Arbeit; während diese Zahl bei Geistes- und Sozialwissenschaftern bei 8,8% liegt.<br />Offensichtlich sind gerade die interessanten Fächern auf dem Arbeitsmarkt weniger begehrt. Wäre dies nicht ein Grund, solche Fächer in die "marktauglichen" Studiengänge vermehrt einzubauen?proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1132959998630746462005-11-26T00:06:00.000+01:002005-12-26T22:51:01.353+01:00Christentum und MigrationDer Autor schreibt auf sehr eindrückliche Art und Weise über den Geist der Urkirchen. Wurde im alten Testament die Nation der Juden als auserwähltes Volk gegenüber den "Fremdlingen in den Toren" (Ex 20,10) abgegrenzt, so richtet sich das Evangelium an Juden und an Heiden gleichzeitig. In der Liebe Christi bestehen keine Unterschieden zwischen Griechen und und Juden, zwischen Freien und Sklaven oder zwischen Männern und Frauen (Gal 3,28).<br /><p>In den heutigen Grosstädten vermischen sich Kulturen, Nationalitäten und Religionen. Das alte Lied, als das Lied des Selbstinteressens, bringt in solchen Situationen nichts als Wut und Konflikt. Jeder Mensch, jede Gruppe, jeder Stamm und jedes Volk musste sich nach der alten Weltordnung selbst behaupten. "Es war die Musik des Militärmarsches, der nicht zur Nachfolge Christi einlädt, sondern sich unter irgendwelchen Fahnen gegen Feinde richtet" (s. 31)<br /><br />Im neuen Lied preist die Gemeinschaft aus allen Stämmen und Völkern den Schöpfer und Seinen Sohn - im Wissen um die eigene Begrenztheit, und in Ehrfurcht vor Gottes Gaben. Wir sind zu Gast auf der Erde. Selber fremd haben wir kein Recht, andere als Fremde zu bezeichnen!</p><p><br />VISCHER LUKAS, <span style="font-style: italic;">Und er ist unser Friede!</span>, in: NANZ PHILIPP, <span style="font-style: italic;">Der Erneuerung von Kirche und Theologie verpflichtet</span>, Freundesausgabe für Johannes Heinrich Schmid, Basel 2005, 15 ff.</p>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1132793219080703282005-11-24T01:43:00.000+01:002005-11-24T01:46:59.086+01:00Was ist hinter dem Schleier?Seit jeher beschäftigen sich die Menschen mit der Frage, was hinter dem Sichtbaren ist. Wir können die Natur nicht als Gesamtheit erfassen, nur ein ganz kleiner Teil davon dringt in unser Bewusstsein. Was hinter der Grenze des Erfahrbaren ist, darüber können wir nur Spekulieren.<br />Es gibt zwei Katastrophenszenarien, die sich bei der Enthüllung der absoluten Wirklichkeit ereignen könnten:<br />1. Wir sehen unser eigenes Gesicht<br />2. Wir sehen gar nichts!proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1132522647938702622005-11-20T22:05:00.000+01:002005-11-20T22:41:24.186+01:00NZZ vs ICF<span style="padding-left: 7px; padding-right: 7px;"><span class="SS_L3"><span class="verdana"><span class="loose">Die Hauptaussage von Daniel Gerny lässt sich so wiedergeben: Der ICF verführt die Jugendlichen trotz seiner überholten Moralvorstellungen, weil alles so schön sexy verpackt ist, dass es aussieht wie aus einem Modekatalog. Mit dem hierarchischen Schneeballsystem und der Missionarspflicht erhaltet sich das System selbst, auf dem Buckel des Fussvolks von rund 500 Volunteers. Diese geben nicht nur 10% (und "one more", also 11%) von ihrem Einkommen, sondern opfern auch gefügig ihre Freizeit zu Gunsten der 7 männlichen Anführer, die unter Leo's Fittiche vier Millionen Franken pro Jahr ohne die Gewährung demokratischer Mitspracherechte verprasseln.<br /><span style="font-weight: bold;"></span>Ich selbst war einer von denen und muss sagen: Es hat Spass gemacht! Nachdem ich als Teenager um 4.00 Sonntags meine Schicht beim PizzaBlitz beendete, ging ich ins ICF Office, um den Videoclip für den SundayNight (Analass zur Bearbeitung des spezifischen Marktsegments "15 bis 19 jährige potentielle Spender") fertig zu cutten.<br />Dafür arbeite ich jetzt als Techniker im X-Tra und verdiene das Doppelte wie damals. Hätte ich Fred Lang und Simon Zollinger nicht durch das ICF kennengelernt, wäre ich nicht zum Job als Beleuchter im Kaufleuten gekommen. Überhaupt wäre mein soziales Umfeld ohne die Kontakte aus meiner Teenagerzeit nicht halb so gross wie jetzt.<br />Klar, man könnte einwenden, dass "bonding social capital" weniger gut für die Volkswirtschaft sei, als "bridging social capital". Diese Ausdrücke lassen sich wunderschön googlen, doch was Google nicht ersetzt, ist eine wissenschaftliche und wertungsfreie Analyse des Phänomens "Freikirchen". Was die NZZ unter Objektivität versteht, dringt offenbar nicht immer bis zur Inland-Rubrik vor. Jedenfalls tat es dies nicht am 19. November!<br />Wenn die aufgeklärten, gebildeten und weisen Frauen und Männer unserer Zeit tatsächlich das Bedürfnis verspüren, über unmündige und fundamentalistische Überbleibsel aus dem Mittelalter zu berichten, so sollten sie doch wenigstens die Grösse an den Tag legen, nicht selber dem von ihnen so heftig kritisierten Schwarz-Weiss Denken zu verfallen: Hier die lieben Liberalen, dort die bösen Fundis ... denn damit bestätigen sie nur deren Befürchtungen - und bald haben wir Endzeit!<br /></span></span></span></span>proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1132414703926169202005-11-19T16:12:00.002+01:002005-12-26T22:55:14.003+01:00Ubuntu LinuxAuf meinem HP Compaq nx6110 läuft Ubuntu Breezy 5.10 Linux schneller als Windows XP mit Service Pack 2. Auch sonst bin ich mit dem Betriebssystem sehr zufrieden, besser als mit Suse Linux 9.1.<br />Ein Blick auf <a href="http://www.ubuntuusers.de">www.ubuntuusers.de</a> lohnt sich auf jeden Fall.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1132075140102124352005-11-15T18:10:00.000+01:002005-12-13T18:37:49.233+01:00DRM vs VerwertungsgesellschaftenEin Bericht aus der Zeitschrift Jusletter (14.11.05, Matthias Ebneter) stellt Vor- und Nachteile von Digital Right Management Systemen sich gegenüber. Es wird auf die Gefahr hingewiesen, dass einige wenige Betreiber von solchen Systemen bald den Markt kontrollieren könnten. Monopolstellungen würden sich steigernd auf die Kosten für die Urheber auswirken, womit diese evtl. sogar bei den traditionellen Verwertungsgesellschaften günstiger kämen. Internationale Standarts könnten einer solchen Entwicklung entgegenwirken. Denn der grösste Teil der Kosten entstehen durch inkompatible Systeme, weshalb kleine Betreiber von DRMS zu wenig Marktpotenzial entwickeln können.<br /><span style="font-style: italic;">Ergänzung am 13. Dez 05: </span>Zitat & zusammengefasst aus SUISA JAHRESBERICHT 2004, s.8:<br />Privates Kopieren hat seit langem ein grosses Ausmass angenommen, insbesondere durch Internetangebote. Dank Digital Rights Management Systems (DRMS) sei es möglich, Rechte für das private Kopieren individuell und nutzungsbezogen zu verwalten. Nun ist es sicher vertretbar, eine individuelle gezielte Verwaltung einer pauschalen indirekten Vergütung vorzuziehen. Der Aufwand dafür ist jedoch nicht vertretbar.<br />DRMS proprietär, nicht kompatibel und zu teuer, weshalb ein umfassendes Musikangebot mittels DRMS nicht möglich ist. Die direkte Verwaltung durch Produzenten, Verleger oder auch Provider benachteiligt tendenziell die Urheber und Interpreten, denn die Produzenten werden sog. Buy-outs anstreben, also die Übertragung der Rechte gegen eine einmalige Vergütung.<br />Zudem stehen DRMS im Spannungsfeld mit Fragen des Datenschutzes und des Schutzes der Privatsphäre.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-18967769.post-1132004899193262282005-11-14T22:34:00.001+01:002008-03-26T00:33:53.474+01:00Mein erster BlogHallo Welt. Das Eröffnungsthema meines Blogs ist die Lektüre von einer Maturarbeit zum Thema Drogen. Stefan Amstein hat damit den Grad der mittleren Reife erlangt, wie man es auf deutsch-deutsch ausdrücken würde.<br />Bemerkenswert ist die zitierte These von Barth (Der Spiegel, Ausgabe 21/1991) die besagt, vollkommen drogenabstinente Jugendliche seien tendenziell ängstliche Charaktere und passiv überkontrolliert. Wenn man jedoch die Fallbeispiele von Stefan anschaut (vier junge Menschen, die teilweise am Rande des Abgrunds zu stehen scheinen), muss man sich evtl. für das kleinere Übel entscheiden, und die Finger von psychoaktiven Substanzen lassen.<br />Der Amerikanische "War on Drugs" ist der Schweizer Vier-Säulen-Politik mit Sicherheit unterlegen. Im Land der Extreme spielen offensichtlich auch extreme Wertungen immer wieder eine unschöne Rolle im Kampf der Ideologien. Dies führt zu Stigmatisierung (= soziale Ausgrenzung, Verachtung) der Abhängigen. Ohne ein stabiles soziales Netz -> weniger natürliche Glücksgefühle im Gehirn -> mehr Bedarf nach künstlichen Kicks.<br />So einfach jedenfalls sieht die Wirklichkeit aus meinem beschränkten Blickwinkel aus - natürlich ohne Gewähr.proddyhttp://www.blogger.com/profile/17321454598910851039noreply@blogger.com0