Bahnhofstrasse als Weltspiegel
Lukas Niederberger beschreibt die neue Weihnachtsbeleuchtung in Zürich als Spiegel einer gänsehauterregenden Welt. Krieg, Folter, Ausgrenzung und die Verschwendung von fossilen Brennstoffe seien unsere Wirklichkeit. Die Schweiz stecke mitten drin; man denke an den "Öl für Nahrungsmittel"-Skandal oder den Raub der Menschenrechte durch das Parlament an Flüchtlingen.
Sodann wäre es ein Ding der Unmöglichkeit, Weihnachten gem. DDR-Lekikon als rein weltliches Familienfest zu feiern und es gleichzeitig als ein Fest der Liebe und Wärme zu definieren. Wenn die Welt einer Metzgerhalle gleicht, möchte niemand darin seine Geburtstagsparty feiern - dies ändert weder Wohlfühlkitsch noch Schellenursli-Romantik.
Ein grelles Licht auf die Wirklichkeit, NZZ am Sonntag vom 25.12.05, s.19